08 Dez Und ewig siegt die Unvernunft
Liebe Jahresabschlusskonzertbesucher,
vermutlich wart Ihr 2024 live im Frankfurter Hof in Mainz dabei, als Toby und ich vollmundig verkündeten, im nächsten Jahr, zum 25. Geburtstags unseres zweiten Albums, die kompletten „Schlafende Hunde“ live zu performen. Der Applaus war groß, wir stimmten gemeinsam „Kommt herunter“ an, alles wunderbar. Aber es war eine Schnapsidee. Unvernünftig. JANUS eben.
Anfang 2025 stellte sich bei den Proben schnell heraus, was wir uns aufgehalst hatten. Zunächst war es die schiere Masse an selten bis nie gespieltem Material, die komplett neu arrangiert und eingeprobt werden musste. Und als wäre das nicht schon genug, drängte Toby darauf, das Quartett um Bass und Perkussion zu erweitern, weil nur so den oftmals rhythmisch dominierten Liedstrukturen der „Hunde“ adäquat beizukommen war. Es dauerte nicht lange, bis Sascha von der JANUS-Metal-Besetzung und Urgestein Rob, der nochmal seinen Akustikbass entstaubte, zu Martin, Daniel, Toby und mir stießen. Das JANUS Sextett war geboren. Es wurde eng im Knochenhauskeller. Aber wir hatten noch immer ein wichtiges letztes Problem zu lösen: die Besetzung von Veronica. Es sollte eine unverbrauchte Stimme sein, jemand, der keiner befreundeten Band zuzuordnen ist und einzig Veronica perfekt verkörperte. Nach intensiver Suche stießen wir am Ende auf Shannon und eine schwarze Perücke weiter wussten wir genau: das war’s! Alles fügte sich zusammen.
Dann, wenige Wochen vor dem ersten Auftritt, geschah es. Die Proben waren gut gelaufen, Toby und ich hatten so eine unbestimmte Ahnung, dass die Konzerte etwas besonderes werden könnten. In Gesprächen kam die Idee auf, beide Abende professionell mitzuschneiden. „Nur zur Vorsicht, erläuterte Toby, wir werden ja auch nicht jünger.“ „Genau! Einfach nur so, pflichtete ich ihm bei, danach können wir immer noch in Ruhe entscheiden, ob die in den Giftschrank kommen oder ob wir irgendwas damit machen irgendwann.“ Toby nickte.
Eine Woche später telefonierte ich mit Emil wegen Details der Aufnahmen im Frankfurter Hof. „Habt ihr schon über Video nachgedacht?, warf Emil unvermittelt ein. Ich verneinte. Emil ließ nicht locker. „Wenn wir schon beim Ton so einen Aufwand betreiben, wäre es doch schade, das Ganze nicht auch visuell festgehalten zu haben.“ Ich nickte zögerlich und dachte an die bereits jetzt explodierenden Kosten. Von wegen Giftschrank. Das musste gut werden. „Weißt du, wer grade bei mir mit seiner Band im Studio ist?, frohlockte Emil, der meine Qualen nicht zu bemerken schien, der Yves! Soll ich den mal fragen, ob er Zeit und Lust hat auf ein neues Projekt?“ Endlich gab ich meinen Zweckpessimismus auf. „Das wäre super! Mach das gerne mal! Ganz unverbindlich.“
Eine weitere Woche vorgespult, hat mich Yves überzeugt, dass ein paar stationäre Kameras keine Lösung sind. Am Ende hatten wir zusätzlich vier Kameraleute im Einsatz und zwei Tage vor dem Auftritt nochmal etwas Extralicht und Moving Lights hinzugebucht, man gönnt sich ja sonst nichts. Ton- und Lichtmann waren am Freitag bereits hoch motiviert, aber wir nahmen noch einmal etliche Anpassungen an Sound und Lichtbildern vor, bevor dann am folgenden Tag alles festgehalten wurde.
Bereits kurz nach dem Auftritt, noch während ich im Foyer mit den Konzertbesuchern sprach, wusste ich, dass es sich gelohnt hatte. Zum einen, weil die Reaktionen der Besucher sehr überschäumend ausfielen, zum anderen weil sowohl Emil wie auch Yves kurz vorbeihuschten und mir ins Ohr raunten, dass sowohl die Ton- wie auch die Bildaufnahmen sehr gutes Rohmaterial abgeben würden. Erleichterung machte sich breit.
„Ich will ein Livealbum! Eine Blu-ray! Ein Earbook! Aufstand, Teil 2! Das muss alles geregelt sein, bevor wir in die Pause gehen!“, faselte ich noch am selben Abend, nachdem alle Gäste längst fort waren und Toby mich entgeistert anstarrte. „Wie soll das gehen?“ „Wir fangen sofort an!, brabbelte ich irgendwo zwischen totaler Ermattung und grenzenloser Euphorie, Angebote einholen, Artwork erstellen lassen, da habe ich schon eine sehr gute Idee, vielleicht Yves fragen, ob wir 1-2 Lieder schon vorab schneiden können, die Lieder müssen dann auch abgemischt werden, ist klar, ach ja, die Fotos müssen wir sichten und zusätzlich zur Weihnachtsaktion müssen wir eben auch direkt die Vorbestellungen ermöglichen, sonst kann ich das nicht kalkulieren!“ Toby seufzte. „Das Jahr hat ja noch ein paar Wochen…“ „Eben!, kreischte ich völlig überdreht, los geht’s!“ Toby zuckte lachend mit den Schultern: „Und wieder siegt die Unvernunft! Ich bin dabei!“
Und da sind wir nun. Die Anfangseuphorie ist nach Sichtung der Zahlen der Erkenntnis gewichen, dass wir uns da ganz schön was vorgenommen haben. Viel Arbeit, die geleistet werden und viel Geld, das in die Hand genommen werden muss. Das Doppel-Livealbum ist nicht das Problem, aber das Medium Blu-Ray und das Earbook fordern ihren Tribut. Wir lieben „Ein Aufstand alter Männer“ aber so sehr, dass wir, sturköpfig wie wir sind, nicht eher ruhen werden, bis wir Teil 2 alias „Schlafende Hunde Live“ realisiert haben. Als LP-großes Earbook mit hundert Seiten feinster Artworks und Liveaufnahmen sowie der 2CD und zugehörigem Bandcamp-Code als auch der Blu-ray mit zusätzlicher 4k Streaming Möglichkeit für alle, die kein Abspielgerät haben.
Dabei könnt Ihr uns ganz konkret helfen. Zum einen, in dem Ihr das Earbook jetzt vorbestellt, wenn Ihr plant es in ca. einem Jahr auch zu erwerben. Das könnt Ihr jetzt HIER im SHOP erledigen. Es fallen keine Kosten an. Es gibt keine Vorkasse. Ihr könnt jederzeit stornieren. Für uns ist nur wichtig, dass wir ein Lagebild davon bekommen, wie groß das Interesse von Euch an so einem Projekt ist und ob wir es stemmen können. Zum anderen brauchen wir mehr Reichweite als sonst. Erzählt Freunden, die es interessieren könnte, von dem Vorhaben. Vielleicht machen Sie auch eine Vorbestellung. Teilt und kommentiert unsere Beiträge in den sozialen Medien, damit wir sichtbarer werden und die Algorithmen überlisten können. Je mehr Leute auf unser Projekt aufmerksam werden, desto besser können wir es realisieren.
Lasst es uns gemeinsam angehen! Ein jeder muss erfahren was damals geschah, draußen am See…
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