
09 Sep Max in der Folterkammer
Für RIGs zweites Soloalbum „Narrenzeit“ galt es ein äußerst diffiziles Duett zu besetzen, nämlich die musikalische Umsetzung von „Das Fass Amontillado“ von E. A. Poe, einer schwarzhumorigen, sehr galligen Rachephantasie, die sich um die Freundschaft zweier trinkfreudiger Männer rund um eine tödliche Weinverkostung dreht.
Nach Luci van Orgs fulminantem Gastspiel bei „Ligeia“ auf „Wurmpalast„ lag die Late hoch. Die zahlreichen geschauspielerten Passagen und direkte Reden im Musical-artigen Gesangsarrangement zu „Fortunato“ gestalteten die Aufnahmen besonders fordernd. Wer konnte also diese Aufgabe meistern? Nach einigen Überlegungen war klar, wer die perfekte Besetzung für diese besondere Rolle sein würde: der großartige Marcus Testory, genannt Max, ein alter Bekannter von RIG. Der Sänger und Songwriter war bereits in zahlreichen Projekten aktiv, seit vielen Jahren ist „Die Kammer„, die er gemeinsam mit Matze bewohnt, seine musikalische Heimat.
Max, der großartige Kammerbarde, musste sich für das Lied „Fortunato“ ein gutes Stück weit aus seiner Komfortzone herausbewegen, galt es doch ein recht brutales Metal-Brett gesanglich zu veredeln und dann auch noch auf Deutsch, zwei Dinge, die nicht weiter von „Die Kammer“ hätten entfernt sein können.
Doch Max stützte sich kopfüber hinein in die ungewohnte Herausforderung und schnell entstand unter der routinierten Hand seines Kompagnons Mathias Ambre und mit ein wenig Ermutigung von RIG eine herausragende Performance, die nicht nur den jovialen, weinseligen Charakter des Grafen Fortunato herrlich lebendig einfing, sondern auch schauspielerisch vollauf überzeugte. Ein Fakt, der umso weniger verwundert, wenn man weiß, dass Herr Testory vor seiner Gesangskarriere als Schauspieler aktiv war.
Steigt also ab Oktober mit RIG und Max „tiefer hinab“ in die Gruft des Palastes der Familie Montresor und werdet Zeuge, wie sich die schwarzhumorige Posse unbarmherzig Schritt für Schritt in eine grausame Tragödie verwandelt und einen nach 13 schillernden Minuten zerschmettert zurücklässt.
„Wo ist er nun der Wein?“
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