Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

08 Dez Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

RIG_Head

Liebe Wegbegleiter,

wie Herman Hesse in seinem berühmten Gedicht „Stufen“ zu berichten wusste, wohnt jedem Anfang ein Zauber inne. Was er uns wohlweislich verschwiegen hat, ist aber, dass sich in jedem Ende auch eine Katastrophe verbirgt. Das glaubt Ihr nicht? Solltest Ihr aber. Denn bei jedem neuen JANUS Vorhaben, zeigt sich diese Regel aufs Neue.

Es gibt nichts schöneres, als ein neues Projekt zu starten. Das Ziel ist noch fern und die Fantasie grenzenlos. Alles was zählt sind die Ideen, die Vorfreude auf das fertige Werk und die Gelegenheit auf dem Weg dahin mit zahlreichen alten und neuen Weggefährten zu reisen und dabei unverhoffte  Entdeckungen zu machen. Das muss dieser Zauber sein, von dem Hesse sprach. „Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten…“ 

Dummerweise nur ändert sich die Beschaffenheit dieser Räume, je näher wir der Fertigstellung des Projektes kommen. Sie werden immer lauter, stickiger und größer, erfüllt vom Brummen der Smartphones, vom Klingeln der Telefone, von hereinflatternden Angeboten, Rechnungen, Abnahmen und Korrekturen. Und es fühlt sich plötzlich alles gar nicht mehr so zauberhaft an wie zu Beginn. Was ist geschehen? Wo sind nur die inspirierten Stunden im Studio hin, der Austausch mit Künstlern und Freunden?

Stimmt, da war ja was. etwas, das mir auf magische Weise immer wieder aufs Neue entfällt, wenn ein neues Projekt startet. Es reicht nämlich nicht aus, diese Werke zu erschaffen. Wir müssen sie auch herstellen lassen und vermarkten, die Algorithmen der Techmilliardäre überlisten und Gehör finden für unsere Kunst, präsent sein, wie man sagt, im Netz, auf Bühnen und im Keller, wo wir proben oder Waren versenden und Reklamationen bearbeiten, zwischen zwei Terminen bei Postamt und Steuerberater.

Das alles machen wir nebenher in unserer Freizeit, denn wir alle haben „echte“ Berufe und Familien, die wir lieben und denen denen wir Zeit stehlen, um Kunst zu machen. Auf die Dauer kann das ganz schön viel werden. Denn der Zauber, der den Anfängen innewohnt, ist so stark, dass wir in unserer nie endenden Begeisterung ganz viele Anfänge erzeugen, um möglichst dauerhaft in diesem Gefühl zu baden. Wir sollten es besser wissen, denn später dann schlägt nicht nur ein Blitz ein, sondern ein ganzes Donnerwetter an notwendigen Übeln, das uns auf Dauer zermürbt.

Ich habe kürzlich Social Media, Booking, Shop und Steuer als die vier Reiter der kreativen Apokalypse bezeichnet und sie reiten täglich durchs Knochenhaus. Daher haben wir uns entschlossen, die Batterien in aller Ruhe wieder aufzuladen und eine ca. einjährige Pause einzulegen. Doch selbst das klappt nur so halb, denn die Euphorie um das kommende „Schlafende Hunde“ Livealbum hat auch diesen Plan wieder durchlöchert, zumindest was den Jahresendspurt angeht, der gerade so richtig Fahrt aufgenommen hat.

Aber ab dem 01.01.2026 ist es dann soweit. JANUS (und auch mein Soloprojekt RIG) wird eine ca. einjährige Pause einlegen, in der wir keine Liveauftritte spielen, keine neuen Tonträger veröffentlichen und auch (sehr wichtig) den sozialen Netzwerken weitestmöglich abschwören. Der SHOP bleibt aber geöffnet und laufende sowie neu eingehende Bestellungen werden im Hintergrund bearbeitet. Wir aber erholen uns in der Zwischenzeit ein wenig, planen schonmal die ein oder andere Großtat für 2027 und 2028 (lasst Euch überraschen!) und stemmen natürlich das Mammutprojekt „Livealbum“, das insbesondere von euren Vorbestellungen lebt. Mehr dazu in meinem zweiten Journaleintrag.

Das war es fürs Erste zum Thema Pause. Gebt gut Acht auf Euch!

Wir sehen uns wieder

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