Tourtagebuch – Amphi – 26.07.2014

02 Apr Tourtagebuch – Amphi – 26.07.2014

RIG_Head

Zum ersten Mal seit fast neun Jahren Pause wieder Livemusik von JANUS. Ehrlich gesagt fühlte es sich gar nicht so lange an. Wir waren erstaunlich entspannt im Vergleich zu früheren Auftritten. Vermutlich die Weisheit des Alters.

Wer JANUS verstehen will, muss wissen, dass es sich um keine Band im eigentlichen Sinne handelt. Die Live-Aktivitäten sind mit „sporadisch“ noch wohlwollend umschrieben, im Studio tüfteln Toby und ich die meiste Zeit alleine vor uns hin. Teil der JANUS Liveband zu sein erfordert demnach  große Leidensfähigkeit. Man muss ewig lange Wartezeiten stoisch ertragen um dann plötzlich ohne große Vorbereitung bereit zu sein. Das war auch dieses Mal nicht anders. Umso stolzer sind wir auf unsere Musiker gewesen, die nach nur drei, wenn auch intensiven Proben mit einem komplett neu arrangierten Programm auf die Bühne mussten, teilweise sogar ohne jegliche JANUS-Vorkenntnisse. Es spricht für die Qualität des Ensembles, dass sie diese Aufgabe ohne sichtbare Anstrengung meisterten und es dabei auch noch aussahen, als musiziere man seit Ewigkeiten miteinander.

Ursprünglich war eine noch größere Besetzung mit zwei Celli und einer Konzertharfe geplant, aber kurzfristige Absagen sorgten für eine Jazz-lastigere Ausrichtung bei den Arrangements und schweißten uns als Liveband enger zusammen.

Für unser Programm war es wichtig nicht im normalen Festivalbetrieb aufzutreten. Die Stimmung, die für Lieder wie „Anita spielt Cello“ oder „Die Ruhe selbst“ nötig ist, hätte sich sonst schwer entfalten können. Die Veranstalter boten uns mit zwei Auftritten im Theater am Tanzbrunnen hierfür eine ideale Lösung. Leider kam es aufgrund der begrenzten Kapazitäten des bestuhlten Saales (ca. 950) an beiden Tagen zu wiederkehrenden Einlassstops. Wir hoffen, dass trotzdem die meisten Zuhörer an wenigstens einem der beiden Tage einen Sitzplatz gefunden haben.

Während es sich auf der Bühne fast so anfühlte, als wären wir nie weg gewesen, war die Stimmung dahinter ein ganz andere. Hier merkte man, dass in den neun Jahren viel passiert war. Es herrschte eine sehr entspannte, im wörtlichen Sinne familiäre Atmosphäre, die viel zum gelungenen Auftritt beitrug.

Die überaus aufmerksame Zuhörerschaft schließlich setzte sich zu gleichen Teilen aus treuen Wegbegleitern vergangener Jahre und neu hinzugekommenen Liebhabern zusammen und bereitete uns einen warmen Empfang. Wo einmal ein Mittelgang war, kauerte man sich gespannt auf den Gang oder an die Wände und lauschte dem was kommen sollte. Details konnten von mir ohne Brille und Kontaktlinsen wie immer nicht ausgemacht werden, aber keine Sorge, ich habe gespürt dass ihr da wart und sehr aufmerksam gelauscht und begeistert gejubelt habt. Vielen Dank dafür.

Die 80-90 Minuten waren viel zu schnell vorüber. Gerade als  ich mich so richtig nassgeschwitzt und warm geschrien hatte, war es auch schon wieder vorbei. Zum Glück blieb die Aussicht auf einen zweiten Gig nur einen Tag später.

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