30 Sep Rowena

RIG ÜBER ROWENA:
Rowena ist der Opener von „Wurmpalast“ und war auch das erste Stück, das wir in Angriff genommen hatten, nachdem das Konzept für die MCD einmal feststand. Emil und ich schickten uns Sound- und Musikbeispiele hin und her und es gab einen gewissen Aufbau der Liedstruktur der beachtet werden musste, ansonsten waren wir völlig frei. Plötzlich kam Emil mit der Strophe/Chorus Abfolge aus der Deckung und verkündete: „Ich glaube, ich habe was!“ Und so war es auch. Zu diesem Zeitpunkt existierten nur die Texte zu „Ligeia“ und „Wurm“. Von „Rowena“ wusste ich nur, dass es die Lebenssituation der zweiten Frau des Erzählers näher beleuchten sollte und die damals nicht ungewöhnlichen Hintergründe der „politischen Heirat“, die Rowena in eine ausweglose Situation manövrierte. Auch den manipulativen Charakter von Edgar wollte ich aufzeigen, der sich mir in der zynischen Zeile „Wo waren sie, eure Seelen?“ manifestierte. Als ich Emils Skizze hörte, hatte ich den Text zu „Rowena“ in wesentlichen Teilen sofort im Kopf inklusive der dazugehörigen Gesangsharmonien. Das ist immer ein sehr gutes Zeichen für mich, wenn die Puzzleteile in Rekordzeit an die richtige Stelle purzeln, quasi ohne Zutun.
Was uns ein wenig länger beschäftigte, war der perfekte Abschluss für das Stück. Hier experimentierten wir ein wenig mit Ideen herum, es sollte nicht zu lange gehen aber auch nochmal eine deutliche Wendung beinhalten. Zuletzt hatte Emil zwei Alternativen derselben Grundidee vorbereitet. Die Lösung war, sie beide zu benutzen, hintereinander weg. Die letzten kargen Zeilen, die das Lied abschließen sollten, passten perfekt dazu. Es war fertig. Das Ganze ging so reibungslos und fließend von sich, dass ich mir von da ab sicher war, dass „Wurmpalast“ eine leichte Geburt werden würde. Und so war es auch. Fast.
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