Rezension – Hundstage – Orkus

13 Sep Rezension – Hundstage – Orkus

Diese MCD mit ihren über 40 Minuten Spieldauer ist das hochinteressante Zusatzprodukt zum letzten JANUS-Album Schlafende Hunde. Die beiden unerschöpflichen Quellgeister [sic!] geben die Orginalversion von Hotel Eden (die einen etwas anderen Text hat), welche ursprünglich auf dem Album erscheinen sollte, und man kann auch gut nachvollziehen, dass die letztlich getroffene Platzierungs-Entscheidung die richtige war. Ferner der Schizo-Mix dieses Songs, bearbeitet von Oliver Goetz (NoyceTM) und entsprechend stampfend-psychotisch. Daniel Myer (Architect) bearbeitete das Lied Veronia und heraus kam der Psycho-Mix, ein ziemlich geiles, elektronisch verzwirbeltes Stück Welt, beheimatet in Sphären von beispielsweise Mouse On Mars.

Doch um zum Wesentlichen zu kommen: Hundstage beinhaltet noch drei weitere Lieder, die dem Schlafende Hunde-Zyklus entstammen. Tag für Tag schildert den jämmerlichen Zustand von Mr. Drown, etwa zwei Wochen bevor Mein krankes Herz und somit die Story des Longplayers beginnt. Bruderkuss (der ebenfalls enthaltene Disco-Remix von Thomas Rainer ist nicht unbedingt berühmt) berichtet von Mr. Drowns Gefühlen gegenüber seinem Bruder. „Kopf in Flammen“ spielt kurz nach dem Rorschach-Test, als Mr. Drown alleine zu Hause sitzt, ihm die Morde nochmal durch den Kopf gehen und eine Spur schlechten Gewissens und Selbstmitleid über diese erbärmliche Kreatur schleichen.

Das Booklet ist ist im gleichen Stil wie Schlafende Hunde gehalten, genauso hochwertig und mit genialen Zeichnungen für jeden Song versehen. Hundstage ist die unbedingte Ergänzung für all diejenigen, die Schlafende Hunde schon besitzen. Denn wer richtig konzentriert die Hunde-Geschichte verfolgt hat, den werden die Hundstage-Neuigkeiten alles andere als enttäuschen!

Thomas Sonder

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