Rezension – Schlafende Hunde – Metal inside

13 Sep Rezension – Schlafende Hunde – Metal inside

DDH? Deutsche Dunkle Härte? Ich bereue es ihm Nachhinein furchtbar, dass ich das Debüt von JANUS irgendwie verschlafen habe, denn „Schlafende Hunde“ ist für mich eines der genialsten Alben, dass in der letzten Zeit erschienen ist!

Es handelt sich beim vorliegenden Werk um ein Konzeptalbum in 3 Akten a 4 Stücken. Und jetzt fängt das Problem an: Wie beschreibt man die Musik? Allesamt deutsche Texte treffen auf simple Gitarren, düstere Keyboards und Samples, die die Musik jedoch nie in seichte Gewässer abdriften lassen, sondern vielmehr alle von Emotionen getragen werden, düster und bedrohlich wirken… jeder Ton wirkt so, als müsse er genau hierher, als würde sonst das Gerüst anfangen zu wanken!

Lässt man die Musik auf sich wirken, so ergreift einen die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit, die von den Personen des Stücks geschildert werden. Alles dreht sich um einen Mann, dessen Bruder, einen Psychotherapeuten und Veronica, in die sich die beiden Brüder verliebt haben.

Im ersten Akt „Der Wald der Selbstmörder“, wird der Verfall der Hauptfigur geschildert, wobei mir hier „Rorschach“ besonders eindrucksvoll erscheint. Dieser „Rorschachtest“ (Das Bild, um das es geht findet ihr im Booklet!) entlockt ihm wirklich bizarre Phantasien und eine Gänsehaut hat sich bei mir den Rücken entlang gezogen, als ich den Text des Liedes durchschaut habe.

Die Gestalt des „Bruders“, der sich selber umgebracht hat und wohl der Grund für das Trauma der Hauptperson ist, taucht hier erstmals auf und zieht sich durch „Schlafende Hunde“ ohne jemals richtig Gestalt anzunehmen! (Anm. des Verf.: Ich komme mir grad vor, als interpretiere ich „Schlafende Hunde“ inhaltlich – verrückt!).

Im ersten Akt dominieren noch Industrialspielereien und cleane männliche Vocals, während der zweite Akt „Das Tollhaus“, der zeitlich vor Akt 1 spielt, eigentlich bei „Mein Krankes Herz“ und bei „Das Fest“ NDH regiert, immer wieder durchbrochen von langsamen und melancholischen Parts. Bei „Reptil“ tritt die Musik ganz in den Hintergrund und lässt den Text wirken, der sich um Gedanken an Veronica dreht und von der Musik lediglich noch intensiviert wird. „Hotel Eden“ als letzter Track des 2. Akts ist sehr steril und die am gesprochenen Vocals wirken brutal und dominant, ein eindrucksvolles Lied!

Im letztes Akt „Die Schalen Des Zorns“ bricht schließlich alles aus den Personen heraus. Im Lied „Veronica“ kommt erstmals eine weibliche Stimme zum Einsatz, die einen sehr starken Kontrast zu den harten männlichen Vocals bildet. Veronica ist eine Nutte… ihre Worte verletzten ihn und ihr Schicksal ist besiegelt!

Die Lieder das letzten Akts sind langsamer als die anderen, sie wirken noch düsterer als die der ersten beiden Parts… Das Ende des Albums bildet der Showdown „Klotz Am Bein“. bei dem dem die Hauptperson sich mit Veronica an dem See trifft, auf dessen Grund der Bruder liegt… mehr wird nicht verraten… Ich habe mich völlig in diesem Album verloren! Das Album ist nicht zum nebenbei hören geeignet, wenn man seine Tiefe begreifen will, eine geniale Umsetzung und gute Texte machen die CD zu einem echten Highlight auf dem Plattenmarkt, nur sie fordert dazu auf, sich einzulassen auf die „Schlafende(n) Hunde“!

dod

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