Interview: Seance mit Toby und RIG

26 Aug Interview: Seance mit Toby und RIG

Es ist soweit. Nach zahllosen nebulösen Ankündigungen von RIG in diversen sozialen Netzwerken gibt es mit der neuen CD Single „Totes Land“ und dem flankierenden Supporter Paket erste sichtbare Ergebnisse. Das soll mir Anlass genug sein, den beiden Wirrköpfen mal wieder etwas auf den Zahn zu fühlen. Mit was haben wir es da zu tun? Und kommt da noch mehr?

Hallo ihr zwei. Bevor wir auf die Musik zu sprechen kommen, sei mir eine unpassende Bemerkung gestattet: ihr beide seht echt unverschämt erholt, braun gebrannt und gut gelaunt aus.

RIG: Und das sind wir auch!

Toby: Zugegeben. Wenn wir jetzt davon anfangen, wie hart wir an „All die Geister“ arbeiten, passt das nicht so recht ins Bild.

Nicht wirklich. aber bevor wir auf das nächste Album kommen, wollte ich mit euch über die jüngste Gegenwart reden. Ihr habt mit „Totes Land“ eine CD Single angekündigt. Wie kommt es dazu?  

Toby: Wir waren es einfach leid, ausschließlich im stillen Kämmerlein vor uns hin zu werkeln. Und da wir mit unserer neuen LIVE-Besetzung „Totes Land“ und „Neuroleptika“ bereits auf dem WGT und dem Amphi-Festival dargeboten hatten, hielten wir es für eine schöne Idee, dem nächsten Album diese Veröffentlichung vorauszustellen. Quasi als Schnupperstunde.

Wenn du „Schnupperstunde“ sagst, heißt das dann auch, dass „All die Geister“ ähnlich hart und rockig daherkommt?

RIG: Jein. JANUS sind kein Metal-Projekt. JANUS sind aber auch kein Klassik-Projekt, auch wenn man diesen Gedanken ob der Winterreisen haben konnte. Wir machen einfach, worauf wir Lust haben. Die Vielseitigkeit ist für uns im besten Sinne typisch für JANUS. Und zur Zeit haben wir große Freude daran, die zuletzt etwas verschüttete, rockigere Seite des Projektes zu betonen, sowohl LIVE als auch auf der Single. Das heißt aber nicht, dass die neue CD sich dann auch genauso anhört. Da wird es schon noch einiges an Varianz geben. Dennoch wird es unterm Strich mit Sicherheit die am Ende bislang dynamischste und lauteste Interpretation von JANUS sein.

Toby: Mit „Totes Land“ haben wir endlich mal wieder einen düsteren, elektronisch angehauchten Rocker am Start, der zudem in optimaler Weise den Teppich ausrollt für unser bislang metallischstes Stück „Neuroleptika“, für das wir seit seiner Entstehung im Jahre 2006 verzweifelt ein passendes Umfeld gesucht haben. Jetzt haben wir es gefunden.

Ihr habt bei der CD für eine Single auch mächtig aufgedreht. Übergröße, spezieller Druck, Poster, Leineneinband, Hardcover. Das Ding sieht aus wie ein volles Album. Lohnt sich das überhaupt?

RIG: Wenn du die ökonomische Seite von JANUS ansprichst: nein. tut es nicht. Aber unsere Künstlerseelen jauchzen vergnügt und das ist ja auch etwas wert.

Toby: Mit zwölf Euro ist die Single ja auch nicht ganz preiswert. Umso trauriger ist es, dass wir aufgrund der geringen Auflagen als Indieband bei einer solchen Ausstattung keinen nennenswerten Überschuss erzielen können. Daher gibt es auch das Supporter Paket. Da bieten wir handsignierte CDs an, ein spezielles Briefmarken-Set und die beiden exklusiven Shirts. Wir lieben sie!

Ihr habt sie auch an! Ich finde die Motive ja Bombe! Habt ihr einen Liebling? Wenn ja welches von beiden ist es?

Toby: Ich liebe das „Totes Land“ Shirt. Drum hab ich es auch an. Oli hat da einfach etwas ganz besonderes gezaubert. Es ist krass, aber es fängt die Aussage und die Energie des Liedes perfekt ein.

RIG: Ich habe das „Neuroleptika“ Shirt an. Bei diesem Shirt haben wir übrigens erstmals mit einem indonesischen Shirt-Artist zusammengearbeitet, der meine Idee, eine Hommage an die klassischen Pushead Shirts der achtziger Jahre zu versuchen, meisterhaft umgesetzt hat. Aber ich finde beide Shirts bezaubernd.

Toby: Drum ersparen wir allen Supportern auch diese schwere Wahl und bieten beides zusammen an. Beim Supporter Paket haben wir im übrigen so kalkulieren können, dass der ein oder andere Euro in die Fertigstellung des neuen Albums fließen kann.  Daher geht unser ganz besonderer Dank an alle, die das Supporter Paket ordern. Ihr leistet einen großen Beitrag zum unabhängigen Fortbestand der Band!

Erwähnen sollte man noch, dass die besagten Pakete nur bis zum 08.09. vorbestellbar sind. Wieso eigentlich?

Toby: Das hat den einfachen Hintergrund, dass die Shirts exklusiv für die Vorbesteller sind und wir die genauen Mengen und Größen ab einem bestimmten Stichtag einfrieren und weitergeben müssen, damit unsere Druckerei weiß, was sie herstellen soll. Man kann also nicht ewig überlegen. Irgendwann ist es zu spät. Für die Shirts gilt im Grunde dasselbe, wie für die CD Single. Wir wollten ein echtes Pfund abliefern!

IRGENDWAS IST IM BUSCH. DOCH TOBY UND RIG HALTEN SICH BEDECKT, WAS KOMMENDE GROSSTATEN ANGEHT.

Und das ist euch auch gelungen. Ich finde ja, dass man eine schöne Entwicklung auf der CD beobachten kann. Auf der einen Seite ist das verspielte mit all den kleinen Details und Sounds noch vorhanden, auf der anderen Seite hört man schon deutlich heraus, dass eine komplette Band, insbesondere echtes Schlagzeug am Start waren.

RIG: Schön, dass es dir auffällt. Das Gefühl haben wir auch. Und diese Vorgehensweise werden wir grundsätzlich auch für das komplette Album beibehalten, auch wenn das jetzt nicht bedeutet, dass wir uns auf eine typische Bandbesetzung bei den Arrangements festlegen lassen. Es kommen ebenso ein Konzertflügel, Chor, Orchester und exotische Instrumente wie Theremin oder Banjo zum Einsatz, je nachdem was ein Lied erfordert. Ungeachtet dessen, klingt das Fundament der Bandbesetzung immer wieder durch, quasi als ein roter Faden, der die Produktion zusammenhält.

Das klingt bereits alles sehr konkret. Wann können wir denn mit „All die Geister“ rechnen?

Toby: Wir haben das Album bereits zur Hälfte am Start, also vier von acht Stücken. Klingt nicht allzu viel, aber wenn man bedenkt, was das wieder für lange Schinken sind… Das führt auch zum eigentlichen Problem. Wir haben schon wieder umdisponiert.

Umdisponiert? Was heißt das?

Toby: Es kommt erstmal was anderes.

RIG: Hey, das wollten wir doch noch gar nicht verraten!

Toby: Sorry, musste raus.

Ihr macht mich fertig. Was kommt denn dann? Ein noch schwächerer Trost?

Toby: Kann man so nicht sagen.  Gewissermaßen kommen ja „All die Geister“. Zumindest ein ziemlich beeindruckendes Exemplar.

Ich verstehe nur Bahnhof!

RIG: Bevor Toby sich hier um Kopf und Kragen redet, beenden wir das Interview an dieser Stelle lieber. Nächstes Mal lösen wir das Rätsel auf, versprochen. Aber heute ist es noch etwas zu früh. Dafür können wir schon einmal verraten, dass ein echter Leckerbissen auf die JANUS-Anhängerschaft zusteuert, von dem noch niemand etwas ahnt. Wir waren nämlich alles andere als untätig. „Totes Land“ stellt gewissermaßen die Fanfare dar, mit der wir das kommende einläuten!

Na, dann lasse ich das einfach mal so stehen, auch wenn ich es etwas gemein finde, mir hier den Mund wässrig zu machen und dann einfach so abzubrechen und zu sagen, wir sprechen uns 2020 wieder!

RIG: Von 2020 war nie die Rede. Aufklärung folgt noch diesen Herbst!

Ich nehme euch bei Wort! Also, dann sprechen wir uns im Herbst wieder.

Toby: Auf jeden!

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